Knapp 2.600 km durch Südschweden. Das war unser Sommerurlaub im Jahr 2024. Rechtzeitig zum Mittsommer, am 22.06.2024, startete unsere Reise ab Norddeutschland. Mit dem eigenen Auto sind wir für 9 Tage mit Hund und Zelt durch Schweden gereist. Ein paar schöne Hotels durften natürlich auch nicht fehlen.
Schweden, besonders zur Sommerzeit, ist absolut empfehlenswert. Kein Wunder, dass gerade Camper-Reisende dieses Land lieben! In Schweden erlaubt das Jedermannsrecht („allemansrätt“) sogenanntes „Wildcamping“. So konnten wir neben Hotelübernachtungen auch ein paar Tage in der Natur campen. Für Hundebesitzer ist Schweden besonders geeignet – das Land ist sehr hundefreundlich!
Der Sommer in Schweden ist meist mild und angenehm. Wir hatten auf unserer Reise Temperaturen von 12°C bis 23°C. Ein sehr regnerischer Tag war auch dabei, sodass wir unseren letzten Campingspot spontan auslassen mussten.
Die Nächte im Sommer sind fast immer hell, dank der Mitternachtssonne.
Die Städte in Südschweden zeichnen sich durch ein gut ausgebautes Verkehrsnetz aus. Am bequemsten gelangt man hier mit der U-Bahn, S-Bahn, Bussen oder Fähren ans Ziel. Da Schweden jedoch ein weites Land ist, wird ein Auto unverzichtbar, sobald man die Städte verlässt. Die Autobahnen sind gut ausgebaut.
Wichtig zu wissen: Auf den Autobahnen und Schnellstraßen gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 110-120 km/h, auf kleineren Straßen sind es 70-90 km/h und in Ortschaften 50 km/h.
Zum Thema Tanken: Fast alle Tankstellen bieten Selbstbedienung an, und die Bezahlung erfolgt bequem mit der Kreditkarte. In den meisten Fällen werden VISA und MasterCard akzeptiert. Die Maestrokarte (unsere EC-Karte) wird an unbemannten Stationen nur selten akzeptiert. Beim Tanken wird ein bestimmter Betrag auf der Kreditkarte vorab blockiert, da der genaue Tankbetrag nicht im Voraus bekannt ist. Dieser Betrag entspricht ungefähr dem Höchstbetrag, den der Tankvorgang kosten könnte. Nach dem Tanken wird der nicht verbrauchte Betrag sofort wieder freigegeben, es kann jedoch vorkommen, dass Ihre Bank den Restbetrag bis zu 14 Tage lang blockiert. Es empfiehlt sich daher, das Kreditkartenlimit zu erhöhen!
In Schweden gibt es auch mautpflichtige Strecken: Die Øresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden ist gebührenpflichtig. Die Zahlung kann direkt an der Brücke erfolgen oder Sie registrieren Ihr Kennzeichen online und bezahlen im Voraus. Zudem wird in Göteborg und Stockholm an bestimmten Tagen eine City-Maut erhoben.
Route
Unsere Reise begann mit einer Nacht in Malmö. Von Norddeutschland fuhren wir über Dänemark und die Öresundbrücke nach Malmö. Mit ca. 4 Stunden Fahrt ab Nordfriesland war die Anreise sehr entspannt. Die erste Nacht verbrachten wir direkt in der Innenstadt von Malmö im „Home Hotel Temperance“. Da wir am schwedischen Feiertag Mittsommer (auf Schwedisch Midsommar) ankamen, war die Stadt fast menschenleer. An Mittsommer fahren viele Schweden aufs Land zu ihren Familien, viele Geschäfte sind ganz geschlossen oder nur für kurze Zeit geöffnet. Im Hotel gab es glücklicherweise ein kleines Mittsommer-Buffet zur Stärkung, sodass wir direkt am ersten Tag die schwedische Küche kennenlernen konnten.
Nach einem kleinen Stadtrundgang mit dem Hund setzten wir unsere Reise nach Göteborg fort. Unterwegs legten wir in Småland einen Stopp bei der „Smålandet Elch Safari“ ein. Hier kann man mit dem eigenen Auto durch einen eingezäunten Wald fahren, in dem mehrere Elche leben. Einmal im Park, darf die Safari so oft wie gewünscht wiederholt werden. Die Elche verstecken sich gerne, also gut hinschauen! Mit etwas Glück läuft auch mal ein Elch direkt an einem vorbei – aber wichtig: Aus dem Auto aussteigen ist verboten. Eine kleine Stärkung im Café durfte natürlich nicht fehlen! Die leckeren Waffeln mit roter Grütze und Sahne genossen wir in einem kleinen, hyggeligen Wohnzimmer.
In Göteborg angekommen, übernachteten wir im „Clarion Hotel The Pier“ und fuhren direkt mit dem Bus in die Innenstadt. Unser Highlight war das Restaurant Tavolo – italienische Küche in restaurierten Stallungen aus dem 19. Jahrhundert mit Glasdach, Mosaiken und einer großen Pferdeskulptur. Einfach einzigartig!
Nun hieß es, das erste Mal Wildcampen! Wir entschieden uns für einen ruhigen Stellplatz an dem gößten schwedischen See, dem Vänern. Hier kann man richtig abschalten – ein Paradies für Hunde! Wer möchte, kann sogar im See schwimmen gehen. Aber bitte daran denken: Müll wieder mitnehmen!
In den folgenden Tagen genossen wir weiterhin die schwedische Natur. Unser nächstes Ziel war ein Hotel im Färlevfjord sowie eine Ferienwohnung auf Torsö, einer kleinen Insel im Vänernsee. Hier ist es sehr ländlich, überall stehen die typischen Schwedenhäuser, und die Natur bietet die besten Spazierwege.
Weiter ging es in die Hauptstadt Stockholm. Bei einem Besuch in Schweden darf eines nicht fehlen: Köttbullar! Bei „Meatballs for the People“ gibt es nur diese schwedische Spezialität – super lecker! Stockholms Sehenswürdigkeiten sind gut mit dem U-Bahn-System verbunden. Außerdem lohnt sich ein Blick in die verschiedenen U-Bahn-Stationen, denn die Stockholmer U-Bahn ist eine gigantische Kunstgalerie. Da wir nur eine Nacht in Stockholm verbrachten, konnten wir leider nicht alles sehen. Ich empfehle, für die nächste Reise mindestens 2-3 Übernachtungen in der Hauptstadt einzuplanen.
Unser letzter Stopp vor der Heimreise war Vimmerby, die Heimat von Astrid Lindgren. Hier ist auch die Astrid Lindgren-Welt zu finden, ein Erlebnispark, der den Geschichten von Astrid Lindgren gewidmet ist. Täglich gibt es mehrere Aufführungen der bekannten Geschichten, wie „Pippi Langstrumpf“, „Michel aus Lönneberga“, „Ronja Räubertochter“, „Karlsson vom Dach“ und vielen mehr! Aber bitte beachten: Die Aufführungen werden ausschließlich auf Schwedisch abgehalten. Neben den Theaterstücken veranstalten die Schauspieler kleine Abenteuer für die ganze Familie. Hinter der Villa Kunterbunt kann man Kleiner Onkel, Pippis Pferd, streicheln. Ein Piratenschiff mit der Crew von Kapitän Langstrumpf ist ebenfalls in der Nähe zu finden. Weiter entfernt befindet sich eine Burg, in der Ronja Räubertochter den Kindern Geschichten erzählt. Ein tolles Erlebnis – auch für die Großen! Hunde sind im Park willkommen. Wir sind der Meinung, dass man bei den großartigen Aufführungen keinen Übersetzer braucht!
Die letzte Nacht verbrachten wir wieder in Malmö, um die Fahrzeit nach Hause etwas zu verkürzen. Diesmal übernachteten wir im „Clarion Hotel Malmö Live“.
Unser Fazit: Schweden bietet eine perfekte Mischung aus Natur, Kultur und Abenteuer – eine Reise, die sich für alle, insbesondere für Hundebesitzer, absolut lohnt!
Meine Top Must Do’s
- Elche sehen – in freier Wildbahn oder auf einer Elchsafari
- Die langen Sommernächte genießen
- Schwedische Spezialitäten probieren: Köttbullar, Kanelbullar (Zimtschnecken), Schwedisches Knäckebrot…
- Eine typische schwedische Naschi Tüte zusammenstellen. Egal ob im Supermarkt oder in einem spezialisierten Süßigkeiten Laden. Wir haben unser „Süßigkeiten Highlight“ abseits der Autobahn in Skåne gefunden. „Godisflyget – Candy Airlines“ ist ein Flugzeugnachbau voller Süßigkeiten. Hier kann man sich durchnaschen!
- In Göteborg durch die schöne Altstadt Haga bummeln
- In einem See baden oder einen Ausflug mit dem Kanu/Stand Up Paddel machen
- Die Astrid Lindgren Welt in Vimmerby besuchen!
- Für die Camper: Inmitten der schönen schwedischen Natur frühstücken
Tipp
Wie bereits erwähnt, gilt in Schweden das Jedermannsrecht. Dieses erlaubt das Wildcampen, solange man den Grundbesitzer nicht stört und die Natur respektiert.
Die Einreise mit Hund ist unkompliziert. Ein EU-Haustierpass ist erforderlich, und der Hund muss gechippt sowie gegen Tollwut geimpft sein. Zudem muss das Tier beim Zoll angemeldet werden, was bequem im Voraus online erledigt werden kann.
In Schweden – und generell in ganz Skandinavien – wird fast ausschließlich bargeldlos bezahlt. Während unseres neun Tage langen Aufenthalts haben wir kein Bargeld getauscht, sondern problemlos mit der Kreditkarte bezahlt. Schweden gehört noch zu den kostengünstigeren nordischen Ländern. Ein Restaurantbesuch lässt sich preislich gut mit deutschen Verhältnissen vergleichen.
Um die besten Wildcampingplätze zu finden, haben wir die App park4night.com genutzt, die uns viele wertvolle Tipps und Empfehlungen gab.